Zwanzig Gramm

Diesen Strip habe ich mal spontan dazwischengeschoben, nachdem ich neulich bei der Post war. In meiner ursprünglichen Version sollte am Ende ein Planet-der-Affen-Moment folgen („Ihr Narren! Ich verfluche euch!“), aber ich habe mich inzwischen etwas beruhigt.

Es ist in den Medien ja genug über die jüngsten Portosteigerungen gemault worden und wie gemein das sei, dass der Brief jetzt 58ct kostet statt 55. Ich habe das eher schulterzuckend wahrgenommen – sind doch nur drei Cent! -, bis ich die neuen Preise für Büchersendungen gesehen habe, also die Dinger, die wir Comiczeichner so verschicken. In den Gewichtsklassen, in denen wir tatsächlich Sachen verschicken, ist der Preis um ganze 15 bis 20ct gestiegen! Und sie haben die beiden leichteren Kategorien gleich ganz abgeschafft, die die Post jahrelang analog zum Briefporto geführt hat, nämlich die Büchersendung von 20 bzw. 50 Gramm. (Und wisst Ihr was? Ich wette, die haben das nicht gemacht, weil sie erkannt haben, dass 20 Gramm ein unsinniges Gewicht für ein Buch sind. Sondern weil’s halt kaum genutzt wurde.)

Gut, die 20 Gramm waren eigentlich immer eher ein Witz unter Leuten, die Bücher verschicken, aber ich kenne tatsächlich Comiczeichner, die Minicomics so gestaltet haben, dass sie sie für 45ct verschicken konnten. Einfacher (und üblicher) sind allerdings 50g. Je nach Gewicht der Heftklammer sind das schon bis zu 7 A4-Blätter, man kann also schon einen ordentlichen Mini-Comic in Postkartengröße damit verschicken. Naja, konnte. Jetzt kann man da höchstens noch 10 Cent sparen, nämlich indem man es als normalen Brief schickt.

Was das für die Portokosten im Dreadful Shopping Gate bedeutet, muss ich noch durchrechnen. Bis dahin bleibt erstmal alles beim Alten.