tv-control – der politische Rahmen

Stadt, Verbrechen, Kontrolle – das ist der Hintergrund von „terrain vague“.Und zwar nicht nur thematisch:

Die Bremer Gruppe city.crime.control (c3) befaßt sich seit 1999 in Veranstaltungen und Aktionen mit den Themen Sicherheit, öffentlicher Raum und Stadtentwicklung. In diesem Zusammenhang ist auch der theoretische Hintergrund von terrain vague entstanden: das meiste davon steht in dem Aufsatz „rundum sicher“, der auch im Netz verfügbar ist:

bei city.crime.control: www.brainlift.de/city/texte/rundum.html

Eine besonders interessante c3-Aktion ist das Straßenfernsehen „tv-control“. Unter Beteiligung verschiedener Projekte wurden einen Abend lang an verschiedenen Orten draußen (mehr oder weniger, leider hat es geregnet) Filme gezeigt, die sich mit dem Thema „öffentlicher/privater Raum“ auseinandersetzen. Ziel war eine vorübergehende Umnutzung des Öffentlichen Raums durch die sehr private Geste des Fernsehens, um die Privatisierung des Öffentlichen Raums, wie er in den Städten gang und gäbe ist, zu vergegenwärtigen.

Das umfangreiche Filmprogramm wurde in einer stilechten Fernsehzeitung veröffentlicht. Neben dem Programm und Artikeln zum Thema enthielt die Zeitung natürlich auch ein Horoskop, ein Kreuzworträtsel und einen Comic.

Die Geschichte des Comics für tv-control ist etwas verschlungen. Das Projekt sollte ursprünglich bereits im August 2000 stattfinden, wurde dann aber um ein Jahr verschoben. Im Sommer 2000 entwarf ich eine Folge eines Abenteuerstrips, der die Welt vor den Überwachungskameras von der jenseits des Kamerabildes scheidet – lange bevor ich wußte, was „Niemandsland“ auf französich heißt. Der Strip sollte nur so tun, als würde er fortgesetzt – wir hatten auch nie vor, tv-control fortzusetzen. Dann wurde erstmal nichts draus, die Idee lag auf Eis, und als ich anfang 2001 mit einem Tagesstrip begann, setzte ich genau hinter dem unerschienenen tv-control-Comic an. Dann wurde tv-control wieder aufgenommen, und der Strip doch noch veröffentlicht.